Rolf Rehbold

3 Gründe warum Ihre Mitarbeiter kündigen

Wenn Mitarbeiter kündigen, reiben sich viele Betriebe die Augen: Fachkräfte legen ihnen scheinbar völlig unerwartet die Kündigung auf den Schreibtisch. Wie kann es dazu kommen? Es zeigt sich, dass es nicht unbedingt der bessere Verdienst ist. Darum soll es in diesem Beitrag gehen.

Grund 1: Wertschätzung und Respekt als Grundlage für eine Beziehung und gutes Betriebsklima fehlen

Mitarbeiter auf Baustelle

“Respekt muss man sich verdienen”, sagte einmal ein Betriebsinhaber zu mir, als ich einen Vortrag über die Vermeidung von Ausbildungsabbrüchen vor einem Fachverband hielt. Das ist noch gar nicht so lange her, aber eines ist klar: Dieser Inhaber wird mit seiner Haltung zu den ersten gehören, der seine MitarbeiterInnen verliert.

Warum? Wer anderen nicht mit Respekt begegnet, beraubt sich der Grundlage dafür, eine gute Beziehung aufzubauen. Und eine gute Beziehung zwischen Chef und Mitarbeiter ist die Grundlage für eine gute Zusammenarbeit. Wenn kein Respekt vorhanden ist, ist die Bindung extrem gering: Mitarbeiter kündigen.

Respekt alleine genügt aber nicht! Die Wertschätzung der Leistung, des Beitrages der Mitarbeiter zum Gesamtwerk ist inzwischen Standard in den ‘besseren’ Betrieben geworden. “Nicht gemeckert ist Lob genug” ist keine Haltung, die hier hilfreich bei der Bindung Ihres Teams ist. Wertschätzung heißt auch, die Leistung überhaupt einmal zu sehen und dann mit einem Lob zu würdigen. Sich Regelmäßig Zeit nehmen gehört auch dazu.

Fehlt Respekt oder Wertschätzung, haben ArbeitnehmerInnen heutzutage genug Möglichkeiten, um sich respektlosen Chefs und fehlender Wertschätzung nicht länger aussetzen zu müssen. Trainiere diese gute Kommunikation!

Grund 2: Fehlende Strukturen und Verlässlichkeit führen dazu, dass Mitarbeiter kündigen

Ein Bedürfnis von Menschen ist Sicherheit. Daher ist es schwer für sie, Unklarheit und fehlende Verlässlichkeit zu tolerieren.

Beispiel 1: Inhaber Klaus P. sagt seinem Team am Morgen, dass sie Auftrag A und Auftrag B ausführen sollen. Am Mittag dann die Kehrtwende. Auftrag A soll unterbrochen und statt Auftrag B soll Auftrag C übernommen werden.

Beispiel 2: Inhaber Klaus P. sagt seinen Leuten zu, neues Werkzeug zu bestellen. Nach 3 Monaten fragt einer nach. Klaus P.’s Antwort: “Ja. Ja. Ich kümmere mich noch drum. Bin noch nicht dazu gekommen.”

Beispiel 3: Ansgar ist neu im Betrieb von Klaus P. Er fährt 2 Wochen bei verschiedenen Monteuren mit auf die Baustellen und stellt fest: Jeder erledigt die Aufgaben irgendwie unterschiedlich. Mit vielen Fragen und sehr unsicher fährt er zu seiner ersten eigenen Baustelle.

Beide Beispiele zeigen etwas: In dem Betrieb von Klaus P. läuft einiges schief. Die Prozesse scheinen nicht gut organisiert zu sein. Und seine Mitarbeiter können sich weder auf Zusagen noch auf Planungen wirklich verlassen. Das kommt nicht gut an.

Wie lässt sich die Verlässlichkeit besser herstellen, damit keine Mitarbeiter kündigen? Drei Dinge:

  1. Im Betrieb müssen Sie als Unternehmerin die Zeit für Führung haben. D.h. Ihr Betrieb entwickelt sich idealer Weise dahin, dass Sie sich aus dem Alltagsgeschäft auf der Baustelle zumindest etwas zurück ziehen können. Ansonsten wirst Du für wichtige Dinge nicht die Zeit finden.
  2. Es muss klare Strukturen und Prozesse geben. Diese sollten dokumentiert sein. Klare Anweisungen und Schulungsvideos geben den Mitarbeitenden die Sicherheit, wer was wann zu tun hat.
  3. Nutzen Sie digitale Tools. Änderungen von Plänen liegen meist daran, dass Informationen nicht vorliegen oder nicht weiter gegeben werden. Da fällt Mittags auf, dass Material noch nicht da ist oder ähnliches. Das muss dank moderner Tools nicht mehr so sein.
  4. Halte Wort! Jedes Versprechen, dass gegeben wird, muss auch gehalten werden.

Grund 3: Überlastung durch Überstunden und Stress

Überstunden und Stress am Arbeitsplatz als Grund dafür, dass Mitarbeiter kündigen

In Zeiten des Fachkräftemangels und hoher Nachfrage nach handwerklichen Leistungen besteht das Dilemma darin, dass Betriebsinhaber Kunden gerne helfen wollen und zugleich eine Überlastung ihrer Mitarbeiter vermeiden müssen.

Eine begrenzte Zahl an Überstunden für einen kurzen Zeitraum sind nicht immer das Problem. Im Gegenteil: Manch ein Mitarbeiter findet es sogar gut, sich noch einen Puffer auf dem Arbeitszeitkonto oder ein Extra- Einkommen zu sichern. Aber: Wenn die Mitarbeiter keine Zeit für Erholung haben und sich überlastet fühlen, führen weitere Aufträge zu weniger Produktivität und weniger Zufriedenheit. Mitarbeiter haben Familie und wollen auch ein Leben neben der Arbeit haben.

Deshalb sind 2 Dinge anzugehen:

  1. Sorgen Sie für genügend und konstante Bewerbungen auf Stellen bei Ihnen, wenn in Ihrem Gewerk die Nachfrage hoch ist.
  2. Selektieren Sie Ihre Kunden und Aufträge! Unzufriedene Mitarbeiter kündigen. Dann wird das Problem noch verschärft. Welche Aufträge würden Sie als erstes ablehnen?

P.S.: Wenn Sie Hilfe benötigen die genannten Punkte umzusetzen, buchen Sie sich gerne einen Termin unter https://calendly.com/rolfrehbold/20min